9/22/2014

Danke, Frau von der Leyen!



Auf zu neuen Ufern und alten Häfen.
Nun ist es rum. Mein etwas mehr als ein Jahr Elternzeit. Das kleine Kind ist in die Krippe eingewöhnt, das Konto ist leer, der Kleiderschrank wieder aufgefüllt mit Business-Klamotten (naja, was frau so braucht, um an der Uni ernst genommen zu werden) und ich sitze hier an meinem letzten Elternzeit-Tag und denke so drüber nach, was so alles passiert ist.
  1. Die Entscheidung, die mir die Kleine Dame abgenommen hat, meine Doktor-Arbeit in diesem Jahr NICHT zu schreiben war gut. Denn ich weiß immer noch nicht, was ich mit dem Titel anfangen sollte, außer ihn aufs Türschild zu kleben. Bin einfach keine Wissenschaftlerin. 
  2.    Ich bin wirklich dankbar, dass ich dieses Jahr hatte. Dem großen Jungen hat es gut getan, dass es bei uns endlich mal gemeinsame Mittagessen gab, er Freunde nachhause einladen konnte, ich so entspannt war, weil ich keine kaum Termine hatte und wir einfach Zeit miteinander hatten, um ins Schwimmbad zu gehen, im Garten abzuhängen, Freunde zu treffen, wegzufahren, Feste zu feiern, ins Kino zu gehen und all die schönen Dingen.
  3. Die Kleine Dame ist eine große Persönlichkeit und es war toll, sie jeden Tag immer bei mir zu haben, nicht wegen Geldmangel aus dem Haus getrieben zu sein sondern Zeit und Ruhe und Flexibilität für ihre Bedürfnisse zu haben.
  4. Kleine Projekte von zuhause aus schreiben klappte gut und hat mich dazu gebracht, auch mal was anderes außer Haushalt zu machen.
  5. Der Gedanke, dass bei uns immer aufgeräumt und sauber ist, wenn ich jeden Tag zuhause bin, war ein Trugschluss.
  6. Gartenarbeit ersetzt Sport und die Familie hat auch noch was zu essen. 
  7.   Ich habe die Arbeit keinen Tag vermisst. Das hat mich besonders erschreckt. Aber es ist die Wahrheit. Und ich muss mir wirklich Gedanken machen, wie ich in Zukunft arbeiten will. Die SpielRaum-Kurse bei Heike in der Turnfabrik sind ein Anfang.
      Da ich relativ gut verdient habe, war mein Elterngeld so hoch, dass der Liebste und ich uns vier gut ernähren, kleiden und bespaßen konnten. Als der Große Junge noch klein war, musste ich noch studieren und arbeiten und habe ihn oft bei der Oma oder der Tagesmutter abgeben müssen. Dieser Druck war bei der Kleinen Dame nicht da und das hat mich sehr sehr sehr glücklich gemacht. Von daher möchte ich Frau von der Leyen tatsächlich für die Einführung des Elterngelds danken. Auch wenn ich ihre Partei nicht mag. Aber ich habe selten so positiv politische Entscheidungen am eigenen Leben erfahren.
Morgen fahre ich wieder an die Uni, räume meinen Schreibtisch ein und dann bin ich mal gespannt, wie das wird: wieder zu arbeiten. Aber heute genieße ich es noch einmal in vollen Zügen. Zuhause mit den Kindern zu sein.

Und das nächste Post hat dann auch wieder mehr mit Pikler zu tun. Gibt es eigentlich Fragen, die euch zu diesem Thema besonders beschäftigen?

Genießt die schönen Momente des Tages,

Katharina

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