3/07/2015

Loslassen

Nun habe ich sie also hinter mir, die erste Nacht ohne die Kleine Dame seit ihrer Geburt. Schlecht geschlafen habe ich, was wohl eher an den ungewohnten Geräuschen der schwesterlichen Großstadtwohnung liegt als an der Abwesenheit der kleinen Nebenmirschläferin. Sie ist zuhause bei ihrem Papa und soweit ich informiert bin, geht es beiden prächtig.
Es ist ein neuer Abschnitt in unserer doch sehr exklusiven Beziehung. Die Kleine Dame ist nun groß genug, ohne mich zu sein. Am Liebsten würde ich jetzt, kurz nach sieben direkt anrufen und fragen, wie die Nacht war. Doch vermutlich schlafen die beiden noch. Und es wäre auch falsch. Denn ich muss dem Liebsten mein Vertrauen zeigen, er wird das Kind schon schaukeln. Und der Kleinen Dame auch. Es ist normal, dass Mama auch mal länger weg sein wird und dann wiederkommt. Es ist für uns beide eine wichtige Entwicklungaufgabe: Loslassen. Autonomie zugestehen. Abhängigkeit überwinden. Ich weiß das, spüre es dazu fast körperlich und hadere damit. Denn es bedeutet, die Kleine Dame wird  älter, reifer und das ist auch gut so. Schließlich kommt in weniger als 20 Wochen ein neues Menschlein zu uns, dass meine volle Aufmerksamkeit braucht und die Kleine Dame und ich müssen damit klarkommen. Dann ist sie schon vorbei, unsere intensive Zeit. So fühlt es sich gerade an undstehe wohl vor dem Gefühlschaos, das jede Mutter kennt, wenn das nächste Kind bald kommt und ihr klar wird: noch eines bedeutet noch mehr Liebe, noch mehr Anforderungen, noch mehr Aufmerksamkeit und ich bin doch nur ich.

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