9/30/2016

Das Jahr neigt sich dem Ende - Zeit auf die Liste des Wahnsinns zu schauen!

  1. Das Blog wieder mit Piklerischen Inhalten füttern. Dahinter setz ich einen Haken. Hab aber auch noch mehr Ideen: Raumgestaltung zuhause, Vorstellung einzelner Spieldinge, Wickeln im Stehen
  2. Einige Seminare halten, damit ich nicht einroste.Sogar Rückkehr an die Uni steht für einen Lehrauftrag auf dem Programm. Erledigt!
  3. Zukunftsentscheidungen treffen. Geh ich in den Vorbereitungsdienst als Lehrerin? Nehmen die mich nach einer ersten Absage doch noch mal? Muss ich mir was anderes suchen? ICH WERDE LEHRERIN. IRRE. Ab 1.11.
  4.    Hochbeete bauen und wieder eigenes Gemüse haben. Naja, ging so.
  5.    Den Liebsten bis zum Examen unterstützen und nicht soviel über die mangelnde Zeit motzen. Mission accomplished.Mein Mann ist jetzt Studienrat:)
  6.   Tante werden! Ja! Macht Spaß.
  7. Regelmäßig Yoga machen. AERIAL-YOGA rocks!
  8.   Regelmäßig mit dem Hund LANGE spazieren gehen.
  9.   Reisen: nach Ostern wieder in unser Bullerbü, im Mai mit der GANZEN Familie nach Ouddorp. im Sommer in unser Luxus-Ferienhaus an der Ostsee und noch ein Überraschungstrip mit dem Großen Jungen. Ha, ich flieg alleine in Urlaub. Mit meiner Mama. Yoga-Urlaub.
  10.    Zeit mit den Kindern genießen und nicht nur meistern. Läuft.
  11. Wieder mal Zeitung lesen. Weniger Fernsehen.Naja....
  12.   Fotobücher für den Liebsten, die Kinder und mich gestalten. Das erste ist fertig!
  13. Strampler für die Nichte nähen. 
  14. Freunde treffen. Ja, das bekomme ich auch hin.
  15. Einmal im Monat ins Kino gehen. Fast jeden Monat!          
Was ich außerdem so geschafft habe: Zwei Kinder einzugewöhnen, Spielraum-Kurse zu halten, ich bin immer noch im Vorstand der Kindergruppe und habe mit dazu beigetragen, dass wir endlich verlässliche Unterstützung durch die Stadt bekommen. Ich war auf einem Bloggertreffen.
Wir kaufen ein Haus. Ich würde gerne - mal wieder - ein Buch schreiben und warte noch auf Antwort einer angefragten Mitautorin!

Ich bin jetzt bei twitter und vernetze mich immer mehr mit anderen Bloggerinnen. Ich beobachte fasziniert, was da los ist in der Bloggerszene und habe entschieden: ich mache einfach weiter so...auch wenn ich jetzt endlich weiß was SEO ist:)

Und - wie war euer Jahr bisher? Was sind eure Projekte für die nächste Zeit.?

Schönes langes Wochenende!



             

9/27/2016

Das Drama des aufgesetzten Kindes

Oh wie schön. Sie sitzt ja.“ „Ja. Seit letzter Woche fällt sie nicht mehr um, wenn ich sie hinsetze.“ Kind, 8 Monate, verliert das Gleichgewicht und fällt ungebremst auf den Kopf, weint.

Szenen wie diese erlebe ich häufig. Kinder werden aufgesetzt, bevor sie selbst dazu in der Lage sind diese Position einzunehmen. Sie fallen um und sind unglücklich. Sie liegen auf Rücken oder Bauch und wollen aber sitzen, weil sie aufgesetzt wurden und wissen, dass sie dann mehr sehen. Sie weinen dann, weil sie Hilfe brauchen, in diese Position zu kommen.

Ein Blick in Remo Largos „Babyjahre“, Kapitel Motorik, zeigt: in der natürlichen und selbstständigen Bewegungsentwicklung krabbelt und robbt das Kind bevor es sich aus eigener Kraft auf den Hintern setzt. Und dann als Krönung dieser Entwicklungsstufe die Hände vom Boden nehmen kann. Wer sich einmal die Mühe macht, die Bewegungsentwicklung nachzuempfinden, der versteht vielleicht auch warum das Sitzen auf das Krabbeln folgt: das Kind muss sich zum einen mit der Schwerkraft auseinandersetzen und gleichzeitig seine Muskulatur, seinen Tonus aufbauen. Erst wenn es diese Herausforderung gemeistert hat, kann es sich auch sicher und unfallfrei aufsetzen.

Warum ist nun dieses selbstständige Aufsetzen so wichtig für das Kind? Ganz einfach, es erfährt sich dabei als kompetent:

In jeder neuen Position, die sie selbst erreichen , bleiben diese Säuglinge beweglich. Sie können im allgemeinen sofort oder nach wenigen Tagen diese Positionen verlassen und nach Wunsch wieder aufnehmen. Die Art, in der sie ihren Platz wechseln oder nach einem Spielzeug greifen, wie sie damit hantieren, all dies verändert sich im Laufe ihrer Entwicklung. Aber die Freude er Kinder, der Wunsch, die Initiative zu ergreifen, bleibt unverändert.“ (Pikler: Lasst mir Zeit. 2001:171).

Dieses Erfahren von Kompetenz ist es, was das Kind glücklich macht. Die neue Perspektive durch die veränderte Position ist ein schöner Nebeneffekt, der natürliche wichtig für das Kind ist. Doch viel bedeutsamer als der Perspektivenwechsel ist das Gefühl, etwas aus sich heraus geschafft zu haben, nicht abhängig zu sein. Setzen wir das Kind auf, ohne dass es sich diesen Weg selbst erarbeiten konnte, nehmen wir ihm einen Teil seiner Erfahrungen mit sich selbst. Wir machen es von uns abhängig, denn es lernt: Ich brauche Hilfe, um mich weiterzuentwickeln. Das Kind wird mutlos und weinerlich, denn es hat verlernt, in sich selbst zu vertrauen.

Emmi Pikler schreibt dazu auch: „Da das Sitzen, Stehen oder Gehen ihrem Reifegrad noch nicht entspricht, dauert die verkrampfte, oder schlaffe Art, in der sie in der vom Erwachsenen erwünschten Position verharren, manchmal wochen- sogar monatelang an, ebenso die unkoordinierte, unharmonische Weise, in der sie ihre Bewegungen ausführen. Noch nicht reif dazu, selbstständig die Position, in die sie gebracht wurden oder die Qualität ihrer Bewegungen verändern zu können, werden sie daran gewöhnt – wir möchten sagen - werden dazu gezwungen, sich an fehlerhafte Bewegungen oder z.B. an ein Sitzen mit krummen Rücken zu gewöhnen.“ (ebd. 117).

Kinder, die aufgesetzt werden, obwohl sie es von sich aus noch nicht können, sind also gefährdet, sich für sie schädigende Haltungen anzugewöhnen.

Ich kann gut verstehen, warum sich eine Mutter oder ein Vater irgendwann denkt: Baby, es wäre so toll, wenn du jetzt sitzen könntest. Weil das Kind beim Essen immer auf dem Arm sein muss, wenn es nicht mehr im Laufgitter oder Stubenwagen zufrieden ist. Weil die Geschwister des Kindes den elterlichen Arm auch wieder beziehen wollen....usw.
In der Regel kann ein Kind sich mit 8-9 Monaten aus eigener Kraft hinsetzen. Geduld, Vertrauen und eine entsprechende sachliche Umwelt, in der das Kind seine Bewegungen entwickeln kann sind hilfreicher und besser für alle Beteiligten, als dem Impuls nachzugeben, das Kind aufzusetzen.


(Ich hoffe, es wird deutlich, dass sich aus den oben genannten Ausführungen jede Art von Sitzhilfe wie etwa Wippen u.ä. verbieten.)

9/25/2016

Wochenende in Bilder 24./25.09.2016

Dieses Wochenende lässt sich mit folgenden Worten zusammenfassen: Frühstücksrealität,  #Wubttika und Wuppertal.
Samstag war nur ein Bild drin im Familienleben.  Sonntag bin ich um 3.30 Uhr morgens aufgestanden und nach Wuppertal gefahren. Habe viele Menschen aus dem Internet getroffen. Einen Fotoworkshop mitgemacht und muss dass alles erstmal verarbeiten.  Weitete Wochenenden in Bildern gibt es wieder auf geborgen-wachsen.de







9/20/2016

Du bist toll. Genau richtig.

Liebe Mutter, die du mit deinem Kind meine Babyzeit-Gruppe besuchst. Du bist toll! Du bist ruhig und gelassen. Aufmerksam schaust du deinem Kind zu. Bist ganz bei ihm mit deinen Blicken, deinen Gedanken. Deinem Herzen. Ich sehe, wie du dich freust, über die das Hantieren und vertiefte Spiel deines Kindes. Dein Kind, eingewoben in das Netz deiner Liebe und deines Vertrauens, bewegt sich sicher, aufgeschlossen und aufmerksam durch den Raum. Es reagiert voller Interesse auf die anderen Kinder und Erwachsenen. Es nimmt Kontakt auf. Ohne Angst oder Scheu. Direkt und freundlich, ohne zu nah zu kommen. Genau richtig! Es arbeitet an seinen Bewegungen. Erstaunt uns alle mit seinem tun und braucht doch einzig und allein deine Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Liebe Mutter, dein Kind ist so toll, weil du so toll bist. Bleib so liebevoll, in Beziehung zu deinem Kind und lass dir von niemandem einreden, dass irgendwas bei euch beiden nicht stimmt. Du gibst deinem Kind, alles was es benötigt, um ein glückliches Kind zu sein. Geborgenheit, Halt, Zuneigung, Liebe. Du darfst dir selbst sicher sein.
Lass die stehen, die dir etwas anderes sagen oder behaupten, mit euch stimme etwas nicht. Sie sehen euch nicht.

9/05/2016

Paralle Eingewöhnung von zwei Kindern in zwei unterschiedlichen Einrichtungen

Es ist soweit. Der Sommer 2016 neigt sich dem Ende und damit auch endgültig meine Elternzeit und damit meine Zuhausezeit. (Also ich fange am 1.11. mit dem Vorbereitungsdienst als Lehrerin an - aber mein Außerhaus-Job muss ja für alle Beteiligten vorbereitet werden). 

Die Kleine Dame hat, worüber ich sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr froh bin einen von fünf Plätzen für Kinder aus den Landkreis im Waldkindergarten der Stadt Gießen bekommen. Denn der Licher Waldkindergarten hatte leider keinen Platz. Moment. Nein, das ist gut so. Denn das Küken tritt die Nachfolge in der Kindergruppe Die Kleinen Strolche in Lich e.V. und ich bleibe damit weiterhin Vorstandsmitglied einer Elterninitiative. Und eine Elterninitiative reicht. Vollkommen. Total. Bitte fragt mich nicht nach den städtischen Kitas. Ich kenne nur das Geschrei der Erzieherinnen als wir noch neben einer der Einrichtungen wohnten. Ein anderer, der in dem wir unser Kind hätten abgeben können wurde angezeigt wegen Kindeswohlgefährdung. Tja, was soll ich sagen. Besser nichts. 

Also: Die Kleine Dame geht also seit letzter Woche in den Waldkindergarten. In den drei Ferienwochen war sie davon wenig überzeugt. Sie wolle lieber für immer ein Strolch bleiben und sowieso nie andere Erzieherinnen als die Krippenerzieherinnen lieben und zum Singen bringen. Aha. 1. Tag: ich nehme das Küken mit in der Trage. Mein top-ausgestattetes großes Mädchen kommt im Wald an...schwupps...weg. Nach zwei Stunden rumsitzen  und nicht gebraucht werdens bzw. Kükens-davon-Abhaltens-Waldboden-zu-essen, entscheide ich mich dann mal kurz in den nahe gelegenen Baumarkt zu fahren, um eine Wechselklamottenkiste für die Kleine Dame zu kaufen. Wusste nicht dass wir sowas brauchen. Kommunikation ist nicht so das Ding in diesem Laden. Ich gehe also kurz weg, als ich wiederkomme sitzt mein mäkeliges Kind am Mittagstisch und pickt Wurst aus dem Eintopf. WOW. Essen essen das von anderem nicht akzeptierten Essen kontaminiert wurde macht sie sonst nie. Ich bin baff. Nachdem dem Essen verabschieden wir uns. Die Kleine Dame geht glücklich nachhause.

Wir fahren nochmal kurz in die Kindergruppe, da ich dem Küken seine neue Wirkungsstätte auch nicht vorenthalten möchte. Es erwarten uns: zwei Fachkräfte, eine I-Helferin, zwei Praktikantinnen und drei Kinder. Wir besprechen, dass das Küken dann nächste Woche eingewöhnt wird. 

2. Tag: Ich fahre mit beiden Kindern in den Waldkindergarten. Das Küken wieder in der Trage. Nach dem Frühstück verschwindet die Kleine Dame mit einem Jungen gleichen Alters um Dinge zu tun. Außerdem angelt sie sich eine Erzieherin. Das Küken erprobt sich an den zwei Stufen in die Schutzhütte und ist ständig Kindern und Erzieherinnen im Weg. Auf dem Weg in den Morgenkreis, mein großes Mädchen schwingt eine Glocke und ruft "Versammlung" sagt mir die geangelte Erzieherin, es wäre okay, wenn ich erst nach dem Mittagessen wiederkommen. Okay. Ich fahre also in die Stadt (in Waldklamotten und Wanderschuhen deren Sohle sich löst) und kaufe Strümpfe und Süßes für meinen Geburtstag.
Als ich meine Tochter abholen möchte, will sie nicht mitkommen. Die Erzieherinnen und ich überzeugen sie freundlich, dass sie morgen wiederkommen darf. Ich erkläre ihr, dass wir ja auch noch meinen Geburtstagskuchen backen wollen. Missmutig kommt sie mit. 
Ich muss wegen einer Orga.-Sache nochmal in die Kindergruppe. Die Erzieherinnen bitten mich, am Geburtstagsmorgen kurz vorbei zu kommen. 
3. Tag: Waldfertig und von meiner Tochter besungen und von Mann und Sohn beschenkt (mit einem Zitronenkuchen) fahre ich mit meinen Mädchen in die Kindergruppe. Gesang und Geschenke erwarten mich. Das Küken spielt. Mir wird angeboten, sie dort zu lassen. Es seien so viele Erwachsene und so wenig Kinder da, das ginge schon. Okay. Haben wir schon ein paar Mal gemacht, wenn ich Termine aber keinen Babysitter hatte. Fahre also mit der großen Tochter alleine in den Wald. Frühstück...zisch und weg. Ich soll nach dem Mittagessen wiederkommen. Wow....ich laufe alleine durch den Wald.Als ich in der Kindergruppe eintreffe, schläft mein Küken.  Ich fahre also ALLEINE nachhause und genieße für eine Stunde meinen Geburtstag nur für mich. Dann sammele ich erst die Kleine Dame ein. Wieder Protest, weil sie bleiben will. Dann in die Kindergruppe wo uns ein gut gelauntes Küken empfängt. 

4. Tag.: Wie Tag drei nur ohne Geburtstag. Diesmal schläft das Küken noch nicht, als ich wiederkomme. Aber nach einer kurzen Brust-Stärkung und Kinderwagenschiebung ist sie eingeschlafen. Rest: Siehe oben

5. Tag: wie Tag 4. Kleine Dame ist empört, dass ich sie nach dem Mittagessen abholen. Sie WILL genauso lange bleiben wie die anderen Kinder. Nächste Woche darf sie, sagen die Erzieherinnen. 

6. Tag: Ich bringe das Küken in die Krippe, fahre mit der Kleinen Dame in den Wald und darf gehen während sie am Tisch sitzt und Frühstückt. Als ich in der Kindergruppe ankomme ist Spaziergangszeit und mein Kind liegt im Kinderwagen, da sie offensichtlich müde ist. Ich schiebe sie und spreche während des Ausflugs mit der Erzieherin über den Stand mit dem Küken und wir sind uns einig, dass sie nun eine richtige Eingewöhnung bekommen soll. Also bleibe ich trotz schlafendem Kind, begleite sie dann beim Mittagessen und fahre nur kurz nachhause um den im Kofferraum wartenden Hund rauszulassen. Sie zeigt die typischen Zeichen von "Ich bin nicht einverstanden, dass du gehst" lässt sich aber sofort von den Erzieherinnen trösten.


Morgen ist Tag 7. Die Kleine Dame würde ich als eingewöhnt betrachten. Das Küken begleite ich noch ein oder zwei Tage. Ja, ich bin Befürworterin des Berliner Eingewöhnungsmodells: ABER. Meine große Tochter hat sich eine Vertrauensperson unter den Erwachsenen in der Waldkita gesucht und auch ein vertrauensvolles Verhältnis zu den anderen aufgebaut. Sie spielt, sie isst Dinge, die sie vorher keines Blickes gewürdigt hätte, sie kommt mir lachend mittags entgegen. Warum durch meine Anwesenheit den Ablauf stören und die anderen Kinder verwirren?
Das Küken kennt die Kindergruppe seit Lebenswoche drei und ebenso lange die Erzieherinnen. Die Kinder sind größtenteils Freundeskinder, die wir auch in unserer Freizeit treffen. Sie lässt sich wickeln, trösten, spielt und isst auch, Ich bleibe noch bei ihr, damit sie noch besser verstehen kann, dass ich sie übergebe. Aber da dort mit mir dann 6 Erwachsene auf 7 Kinder kommen, halte ich das nicht für sehr sinnvoll. Einige Kinder sind sichtlich irritiert, darüber, dass ich da bin, 

Dass meine Kinder sich so schnell und offen auf ihren neuen Lebensort einstellen können und dort klar kommen (das Küken zeigt mit Gesten und Blicken, was sie von wem will und wird verstanden), schreibe ich meiner pikler-orientierten Erziehungshaltung zu. Sie sind es gewohnt, in ihrem Tun und Sein ernst genommen zu werden. Sie wissen, dass ich auf ihre Äußerungen achte, darauf nach Möglichkeit (im Auto ist es eben nicht immer möglich adhoc das zu geben was gebraucht wird) eingehe und ihre Bedürfnisse im  besten Sinne befriedige. Sie genießen die Nähe zu anderen familienergänzenden Menschen und sind neugierig die Welt zu entdecken. Das ist wunderbar zu beobachten. Außerdem habe ich keine Trennungsängste. Und das lässt sie frei sein, einen neuen Lebensabschnitt anzufangen.