11/28/2014

Schnell wenn mir nach langsam ist

Nun ist es schon wieder Freitag. Die Zeit rast. Am Sonntag ist der erste Advent, bald ist Weihnachten. 
Heute fahren wir meine liebe Schwester und tollen Neffen in Köln besuchen, darauf freue ich mich sehr. Aber eigentlich will ich gerade nur schlafen, schlafen, schlafen. Und überhaupt, hätte ich gerade gerne ne Bremse im Leben. Soviel ich selbst entschleunige, um so schneller, so scheint es, dreht sich alles andere weiter. Und so packe ich schnell das Auto, dusche schnell, gehe schnell noch mit dem Hund, sauge schnell das Auto, bringe schnell  das Vorstellungsgespräch hinter mich. Ich will MEIN Tempo zurück.

Habt ein erholsames Wochenende und genießt die guten Momente.

11/23/2014

Wochenende 22./23. November



Also eigentlich hat mein Wochenende schon am Donnerstag angefangen als ich mit meiner Schwester auf dem Konzert von Funny van Dannen war….das war großartig und ich habe sehr gelacht und mich gefreut, dass er so viele meiner Lieblingslieder gespielt hat.
Am Freitag war ich dann arbeiten, bin einmal umsonst nach Marburg gefahren, weil ich mir einen Termin falsch aufgeschrieben hatte….und bin dann abends nochmal zum zweiten Teil der Fortbildung in die Kita meiner ehemaligen Studentin nach Marburg. Der Liebste ist nach meiner Rückkehr weg, erst zu ner Sitzung und dann mit seinen Jungs. Ich bin eingeschlafen.
Samstagmorgen war es richtig kalt wie man sehen kann. Die Kleine Dame hat das neue Podest, das ich für die SpielRaum-Kurse gekauft habe in Beschlag genommen und vielfältig bespielt.
Als der Liebste und die Kleine Dame Mittagsschlaf gehalten haben, bin ich über den Markt, den es an diesem Wochenende in unserem Städtchen gab. Typisch hessisch, sollte es sein. Naja, immerhin hab ich ne Kiste meiner absoluten Lieblingsschaumküsse gekauft und ein Gewürzbrot und das Herz, das ich verschenken werde. Dann hab ich auch noch versucht, Säckchen für den SpielRaum zu nähen. Aber meine Nähmaschine spinnt und es hat nicht so richtig geklappt. Abends bin ich wieder vor neun eingeschlafen….und der Liebste ist nochmal weg….

Leider musste ich feststellen, dass alle meine Fotos vom Sonntag irgendwie weg sind….aber so viele hab ich nicht gemacht, da ich die Kamera vergessen hatte als wir bei der Uroma waren und im Opa-Haus. Das wird demnächst entrümpelt. Und die Männer, also der Liebste und seine Brüder, hätten beinahe das Brautkleid ihrer Mutter nicht in Sicherheit gebracht. Das haben wir jetzt und noch ein paar andere Sachen. Dann waren wir essen während das Kind geschlafen hat. Traumhaft, einfach mal in Ruhe zu essen. Kurzer Verdauungsspaziergang, zuhause waren wir kurz im Garten, aber die Kleine Dame hat nur gemotzt. Nun schaue ich gerade mal wieder Lindenstraße….

11/21/2014

Wickeln in Frieden

Das Wechseln von Windeln ist eine den Alltag mit einem Säugling und Kleinkind strukturierende Konstante. Je nach Alter und individuellem Stoffwechsel variiert die Häufigkeit, wieviele Male das Kind eine frische Windel benötigt. (Ja, es gibt windelfreie Babys und ich bin davon fasziniert, doch die meisten Kinder werden nach wie vor gewickelt).
In den letzten Wochen habe ich mehrere Gespräche mit Eltern zum Thema Wickeln geführt. Allen gemein ist der Wunsch, mit ihrem Kind eine angenehme Zeit am Wickeltisch zu verbringen. Doch aus unterschiedlichen Gründen - zunehmende kindliche Mobilität, negative Reaktion auf das Kleiderwechseln, totale Verweigerung des Wickeltisches - wird dieser Wunsche bei meinen Gesprächspartnern gerade nicht Wirklichkeit.
Da ich mir vorstellen kann, dass es nicht nur meinen Freunden so geht, versuche ich heute einige Hinweise zu geben, wie das Wickeln entschärft werden kann und wieder Freude bereitet.

1. Der Wickelplatz
Damit das Wickeln für Erwachsenen und Kind angenehm verlaufen kann, muss der Wickelplatz vorbereitet sein. Alles was benötigt wird, muss sich in Reichweite des Erwachsenen befinden. Auf diese Weise verhindert der Erwachsen Situationen der Unruhe, durch das Fehlen wichtiger Utensilien und auch das Kind alleine lassen zu müssen.
In Deutschland gängig sind - leider - Wickeltische die davon ausgehen, dass Kinder beim Wickeln ruhig auf ihrem Rücken liegen bleiben . Spätestens wenn die Kinder anfangen sich zu bewegen und zu drehen stellen diese Wickeltische eine Gefahr dar, denn sie bieten keinerlei Schutz für das Kind und die Erwachsenen sind gezwungen, es aus Sicherheitsgründen auf dem Rücken festzuhalten. So wird das Wickeln zwangsläufig zum Gewaltakt, der sowohl für den Erwachsenen als auch für das Kind unerfreulich ist. Viele Eltern ziehen dann mit ihrem Kind zum Wickeln auf Bett oder Boden, und eliminieren auf diesem Weg die Gefahr .
Allerdings gestehen die wenigsten Erwachsenen dem Kind zu, sich beim Wickeln zu bewegen und fordern weiterhin die passive Rückenlage des Kindes ein.
Ein wirkliche Alternative dazu ist das Wickeln auf einem Wickeltisch, der dem Kind die Möglichkeit bietet sich zu bewegen und dabei sicher zu sein. Emmi Pikler und ihre Mitarbeiterinnen haben einen solchen Wickeltisch entwickelt. Er ist breit genug für Bewegung und bietet genug Sicherheit, durch die dreiseitige Begrenzung.
Durch die Stäbe kann das Kind hindurchschauen, es kann sich an ihnen hochziehen und im Stehen gewickelt werden. Der Erwachsene muss sich nicht bücken oder unbequem auf den Knien herumrutschen und kann sich auf das Kind und seine Freude am Bewegen und Experimentieren einlassen, da ihm der Wickeltisch in seiner Sicherheitsfunktion unterstützt.

2. Im Kontakt sein
Ein typischer Rat unter Eltern, wenn es ums Wickeln geht: "Häng halt ein Mobile über den Wickeltisch, dann ist das Kind abgelenkt und du kannst es in Ruhe wickeln".
Diese Aussage zeugt davon, dass Wickeln als etwas Lästiges verstanden wird, bei dem etwas mit dem Kind gemacht wird ohne es einzubeziehen.
Dieser Vorstellung möchte ich auf ganzer Linie widersprechen! Versetzen wir uns einmal in die Lage des Kindes auf dem Wickeltisch, die Windel ist voll und wir fühlen uns dadurch unwohl.
Über uns sehen wir das Gesicht einer vertrauten Person, sie fasst uns an, zieht die Kleidung aus, die Windel auch, wäscht und reinigt uns, kleidet uns an.

Greift sie meinen Blick auf?

Erklärt sie mir, was sie mit meinem Körper tut?

Sind ihre Handgriffe liebevoll? 

Darf ich mithelfen?

Darf ich es genießen, nackt zu sein?

Darf ich meine Bewegungen erproben?

Können wir diese Fragen mit JA beantworten, so entsteht während des Wickelns Kontakt zwischen dem Kind und dem Erwachsenen. Das Kind erlebt sich als angenommen, sich und seinen Körper als achtenswert und genießt die Berührungen liebevoller Hände . Es hilft nach seinen Möglichkeiten gerne mit, wenn es erlebt, das dies erwünscht ist. 
Ja,  es wird auch spielen und die Windel wegnehmen und versuchen, das Wickeln in die Länge zu ziehen. Doch es tut das nicht, um den Erwachsenen zu ärgern sondern weil es genießt, was gerade geschieht. Ruhe ist gefragt, Geduld und echte Aufmerksamkeit, dann kann das Kind sein mitunter schelmisches Spiel beenden und hilft mit bei der Pflege seines Körpers und damit auch bei der Pflege seiner Seele.

Hängt da nun ein Mobile und zieht die Aufmerksamkeit des Kindes auf sich, kann der Erwachsene vielleicht schneller und reibungsloser Windeln wechseln. Doch er überspringt auch eine Möglichkeit, mit dem Kind in Kontakt zu kommen und es als aktives Wesen anzunehmen und ihm dies zu vermitteln. 

Wer sich unsicher ist, ob er die Signale seines Babys richtig deutet, kann sich auf diesem tollen YouTube-Kanal weiterbilden: Die Signale des Babys.

Wickeln kann und soll allen Beteiligten Freude bereiten, die Kinder sind bereit dazu. Nur wir Erwachsenen müssen es schaffen, dies auch zuzulassen. Es lohnt sich!




11/19/2014

Das Kind und seine Kiste



Die Kleine Dame hat eine Krabbelkiste von uns geschenkt bekommen, als sie begann sich krabbelnderweise  selbst fortzubewegen.  Diese Holzkiste hat ist aus Buche - Massivholz 18 mm und hat die L x B x H: 675 x 345 x 155 mm. Wir haben sie, wie fast alle unsere Pikler-Geräte bei den Wulfshagener Hütten bestellt, weil die mir mal einen RIESEN Gefallen haben, als ich einen Workshop mit Ute Strub für meine Studis organisiert habe.

Der Preis, etwa 90€, erscheint für eine schlichte Holzkiste hoch, doch der Freund der Lieblingstante ist Schreiner und bestätigte dem guten Stück, das es jeden Euro wert ist.


Was soll das nun, eine Kiste zum Spielen? Die Kleine Dame krabbelte auf die Kiste, erklomm eine nächste Ebene und konnte selbstständig  eine neue Perspektive entdecken – bis heute genießt sie die veränderte Aussicht von ihrer Kiste. Mittlerweile steht sie auf der Kiste, schiebt sie ans Regal und nutzt sie als wackelsicheren Tritt um an Dinge ihres Begehrens zu kommen. Oder immer wieder um die Aussicht zu genießen, die die 15cm ihr verschafft.

Der Abstieg von der Kiste wurde lange von ihr geübt. Wie komm ich da nur wieder runter? Sie probierte, experimentierte und war irgendwann erfolgreich.  Die Kiste war die Vorstufe zum Treppenklettern, das sie unserem dreistöckigen Haus nun sicher tut.
Die Kiste ist auch Sitzmöglichkeit, sie kommt mit beiden Füßen auf den Boden, sie kann sicher aufstehen, sich wieder hinsetzen, aufstehen, sich wieder hinsetzen, aufstehen, hinsetzen…das macht sie manchmal minutenlang sehr konzentriert. 

Als ich ihr die Kiste das erste Mal umdreht, es nun also kein Podest sondern eine Kiste war, was sie erlebt, kletterte sie hinein und es wirkte, als wolle sie mit ihrem Boot in See stechen. Manchmal legt sie sich für einen kurzen Moment der Ruhe in ihre Kiste, manchmal auf den Bauch spielt das „Kuckuck-Spiel“ mit uns. Seit neuestem ist die Kleine Dame unter die Puppenmamas gegangen und bettet ihrer Ronja und Leah samt Spieluhr in der Kiste. Oder sie übt auf der der Kante sitzen. Die Kiste ist stabil auf dem Boden und kippt nicht (wenn das Kind schwerer wird, könnte es aber passieren).
 Bislang kann sie aber so waghalsig experimentieren.
Im Sommer war die Kiste immer mit uns im Garten, Ich fand besonders praktisch, weil ich alles Zeug zum Spielen reinpacken und darin raustragen konnte. 

Es ist nur eine Kiste. Für die Kleine Dame ist sie Aussichtspodest, Raum im Raum, Puppenbett, Kreiselspielstation, Treppenübungsplatz  und vieles mehr – immer das, was sie gerade will und braucht. 

Und wenn die Kleine Dame irgendwann eine Große Dame ist, dann  kann die Kiste Bücherkiste sein oder Wollkiste. Oder irgendwas anderes Tolles. Ein echtes Lebens-Möbelstück.

11/16/2014

Wochenende 15./16. November 2014



Am Freitagabend war ich mit einer lieben Freundin im Kino. Sie hatte mir eine kuschelige Wolljacke als spätes Geburtstagsgeschenk mitgebracht. Da hab ich mich echt gefreut. Der Film. „DasLabyrinth des Schweigens“ war wirklich sehr sehr gut. Eigentlich kann ich keine Filme mit NS-Thematik mehr schauen, aber dieser ist wirklich empfehlenswert. Danach habe ich Rotwein getrunken und mit netten Leuten geschwätzt. Die ganze Woche bin ich jeden Abend um acht mit der Kleinen Dame eingeschlafen und ich war so froh, endlich mal wieder unter Menschen außerhalb unseres Hauses zu sprechen und das nicht in der Uni. Danach bin ich dann sogar noch zu einer Freundin und hab noch ein Glas Wein getrunken….herrlich.


Samstagmorgen gab es dann Clementine für die Kleine Dame und Kaffee für mich. Während der Liebste und die Kleine Dame das Fellgesicht ausgeführt haben, habe ich schon mal Grundlagenhausarbeit gemacht und geduscht. Danach sind wir ins Babyparadies des  örtlichen Möbelhauses gefahren, um der Kleinen Dame endlich einen neuen Autositz zu kaufen. Erste Ernüchterung: unser Auto ist zu alt für Isofix und dafür auch für den favorisierten Reboarder. Also ein „normaler“. Der war dann auch preislich eher nach meinem Geschmack (179 €) und während ich ihn abgeholt und eingebaut habe, hatte die Kleine Dame Spaß mit dem Kindereinkaufswagen. Nach etwas nervenzehrender erster Installation des Kindes im neuen Sitz sind wir uns erstmal stärken gegangen in einem leckeren türkischen Restaurant. Danach waren wir gefühlte hundert Stunden im Spielzeugparadies, in dem die Kleine Dame sich a) einen Puppen- Buggy ausgesucht hat und ihn auch bekommen hat und b) zu meinem Erstaunen von der rosa-pinken-glitzer-Ecke angezogen wurde. Dann waren wir noch im Buchladen, wo die Kleine Dame dann im Buggy eingeschlafen ist und wir gestöbert und ein paar DVDs und ein tolles Bilderbuch (was die Kleine Dame dann zu Weihnachten bekommt) gekauft. Anschließend noch Kaffee bzw. heiße Schoki und Zeitung lesen für uns zwei. Ich hab die beiden dann zuhause abgeladen und noch den Rest des Wochenend-Familien-Survival-Einkaufes erledigt. Als ich davon wieder kam, war der Große Junge da und ich motivierte ihn, an seinen Gitarren-Skils zu feilen. Danach hat er völlig vertieft mit dem Spielzeug der Kleinen Dame gespielt, sie mit ihm und ich auf dem Sofa FLOW gelesen, dank Abo-Geschenk meiner lieben Schwester bekomm ich die immer nachhause….der Liebste ging auf einen Geburtstag und der Große Junge und ich haben einen Film geschaut und gelacht und in einem Bett zusammen geschlafen. 




 Sonntagmorgen haben wir drei bis halb neun geschlafen, die Kinder haben nach dem Frühstück ihr Spiel vom Abend fortgesetzt und ich weiter gelesen. Sehr entspannt! Als der Liebste wiederkam sind wir zusammen ins Schwimmbad, danach gab es Mittagessen und der Große Junge ist mit Freunden ins Theater nach Marburg, um Konrad aus der Konservenbüchse zu sehen. Währenddessen schlief die Kleine Dame, ich hatte Lust auf Kekse und verbuk die Schoko-Drops, die mir meine Flugbegleiterfreundin vor ein paar Wochen aus USA mitgebracht hatte zu gehaltvollen Cookies und las in der MOM. Vor allem der Artikel über die Geburt hat mir sehr gefallen. Ich halte nichts von der Überromantisierung dieses Ereignisses. Zweimal war es anstrengend, tat weh und auch wenn es beim zweiten Mal besser war, gab es doch Momente, die ich gerne vergessen möchte. Als Kind und Mann wieder ins Erdgeschoss kamen, hab ich an der Steine-Stöcke-Sammel-Tasche für die Kleine Dame weitergenäht und sie trotz schlechtem Garn und Fuddelei dann irgendwie fertig bekommen. Die Kleine Dame hat sie dann erst nach dem Abendessen mit den Theaterbesuchern wahrgenommen und sich gefreut. Nun sind alle außer mir im Bett. Der Tatort läuft und ich schaue in eine aufregende, volle Woche. In der wir vielleicht endlich Festnetz und Internet aus der Dose bekommen! Und ich am Dienstag meinen ersten SpielRaum-Kurs halte.
Ich verlinke mich wie jeden Sonntag bei Susanne von geborgen wachsen und schaue nach, was bei den anderen so los war.



AHHHHH....der dämliche Surfstick macht mich mürbe....ich versuche seit einer stunde dieses Post online zu bekommen.....