
Meine beiden Töchter sind genau zwei
Jahre auseinander. Die ältere ist drei, die jüngere 1. Ich habe
beide gestillt und sie haben beide mit uns im Familienbett
geschlafen. Ich habe seit mehr als drei Jahren keine Nacht
durchgeschlafen und manchmal hat mich das wirklich fertig gemacht. Neben dem beide Mädels war ja auch so sehr viel los bei uns (siehe die Listen des Wahnsinns). Da
nun meine Zeit zuhause bald vorbei sein wird, habe ich mir gewünscht,
alleine in Urlaub zu fahren. Auch der Liebste hatte schon einige kleinere Reisen ohne uns unternommen, so das es auch von seiner Seite keine Einwände gab. Leider konnte keiner meiner Freundinnen
das Geld oder die Zeit aufbringen, mich zu begleiten. So fragte ich
meine Mutter. Sie hatte Zeit und Geld.
Meine Wünsche waren SONNE. WÄRME. YOGA. Nach etwas Recherche war klar: Kanaren oder Zypern. Ich entschied mich für Zypern und sollte es nicht bereuen.
Unsere Reise begann samstags um 4 Uhr morgens. Eine Freundin fuhr uns zum Flughafen. Ganz
im Stile der modernen Zeiten hatte ich unsere Tickets auf dem
Smartphone. Das Gepäck mussten wir an Automaten abgeben. Natürlich
funktionierte irgendwas nicht und der Koffer meiner Mutter drohte
ohne Strichcode zu verschwinden. Schneller als ich denken konnte,
sprang meine liebe Mutter ihrem Koffer hinterher und wurde sofort von
einem Mitarbeiter der Fluglinie zurückgezerrt. Der Koffer kam dann
auch wieder zurück und wir wurden von einer Mitarbeiterin bei der
Aufgabe des Gepäcks unterstützt. Nachdem wir uns versichert hatten,
dass die Koffer auch bis nach Larnaca eingecheckt waren, waren wir
entspannt.
Dann ging es durch die
Sicherheitskontrolle. Auch sehr modern . (Ich bin 2012 das letzte Mal
geflogen, es hat sich viel verändert, nur die Laune des Personals am
Flughafen ist noch die gleiche...).
Zum Frühstück waren wir dann in
München. Nach Einsammeln von kostenlosen Zeitungen und einem Besuch
meiner Mutter im „Raucheraquarium“ saßen wir im Flieger nach
Zypern. Draußen war es düster, grau und irgendwie ungemütlich. Da
wir früh aufgestanden waren, konnten wir ein wenig schlafen. Ich las
ein wenig im „Gewünschtesten Wunschkind aller Zeiten“. Und
schaute aus dem Fenster. Beim Landeanflug konnte ich dann einen
kleinen Eindruck der Landschaft gewinnen: karge Berge und das MEER!
Am Flughafen erwartete uns dann unser
Taxi – da auf Zypern Linksverkehr ist, hatte ich mich gegen ein
Mietauto ab Flughafen entschieden. Der Rückflug ging auch wieder
über München. Leider mussten wir in Frankfurt sehr lange auf unsere
Koffer warten, was die Laune bei der Heimkehr etwas trübte.
Die Unterkunft

Unser Apartment lag an einem Hügel des
Dorfes Tochni, 5 Minuten über kleine Wege zur Taverne mit Pool. Jede
von uns hatte ein eigenes Schlafzimmer mit Bad. An mein Zimmer
grenzte ein Balkon von dem aus ich sowohl den Dorfplatz und die
Kirche als auch das Meer sehen konnte. Außerdem hatten wir eine
Terrasse mit dem gleichen Blick auf der wir gemütlich im Schatten
eines hohen Benjamini sitzen und lesen konnten. Unser Apartment
verfügte außerdem über ein Wohnzimmer und eine offene Wohnküche.
Alles war sehr geschmackvoll landestypische eingerichtet und mit
ansprechenden Kunstwerken dekoriert. In der gesamten Anlage gab es
kostenfreies Wlan. Zum Frühstück und Abendessen gingen wir in die
Taverne, die zur Anlage gehörte. Morgens gab es Buffet mit einer
Auswahl frischen Obstes und landestypischem Käse, Joghurt. Kaffee,
Tee, Saft, Müsli usw. Abends konnten wir aus der Karte wählen –
eine Auswahl landestypischer Gerichte. Alles war immer superlecker.
Wir bekamen außerdem jeden Abend einen Salat und zwei Dips wie
Tzatziki oder Humus sowie interessante Nachspeisen (Puddingkuchen:).
Wir tranken lokalen Weißwein. Mit Blick aufs Dorf. Auf der Terrasse.
Danach folgten Stretches und wir übten
Positionen. Da meine Mutter Probleme mit den Knien hatte und ich den
Wunsch geäußert hatte, mich vor allem mit meinem Zentrum zu
befassen, erklärte Sylvia immer wieder, wie Übungen wirkten, worauf
wir achten sollten. Alles fand in Ruhe statt und wir wurden sehr gut
begleitet. Dann folgte wieder Meditation und wir übten im Laufe der
Woche dabei immer wieder den „Full Yoga Breath“ - also Einatmen
in drei Etappen.
Zwischendurch tat mir alles weh und ich
war kurz davor einfach mal eine Session ausfallen zu lassen. Aber
Sylvia hatte ein tolles Gespür und passte die Sessions an...
Bei einigen Übungen wurden einige
„Themen“ meiner Mutter sehr deutlich. Erinnerungen an ihre
Kindheit und ihr Umgang mit sich selbst. Das war sehr intensiv.
Reisen mit meiner Mutter
Sonne und Strand
Das Wetter auf Zypern war toll. Sonnig,
etwas windig, tagsüber heiß genug. Abends und nachts kühl und
angenehm zum Schlafen.
Nachdem klar war, dass es ohne Auto
nicht geht – der Strand war einfach zu weit weg, um ihn mit Bus
oder Rad zu erreichen, buchten wir ein Auto. Ein kleines
Automatikauto. Es war dann doch gar nicht so schwer, auch wenn ich
immer Scheibenwischer und Blinker verwechselte. Aber da wir nur auf
Landstraßen fuhren und allgemein nicht sehr viel Verkehr war, war das
Fahren nicht so schwer. Auf diese Weise konnten wir ein wenig die Gegend
erkunden und uns vor allem an den Governers Beach legen. Dort
entschieden wir uns für den Kalymnos Sandy Beach – über Treppen
gelangten wir an weißen Felsen in kleine Buchten mit dunklem
Strand. Dort mieteten wir uns Liegen und einen Schirm, ja so stark
war die Sonne. Das Meer war so warm, dass wir einfach so hineingehen
und schwimmen konnten. Der Schwimmbereich war mit Bojen markiert, das
Wasser war glasklar. Die Wellen sanft. Kinder berichteten von Schildkröten
Fazit meines Urlaubs ohne Kinder und
Mann
Es hat mir unglaublich gut getan, mich
eine Woche mal nur um mich zu kümmern. Zu entscheiden, wann ich
lese, schlafe, esse. Das Yoga-Retreat war unglaublich toll. Auch wenn
es mich an meine körperlichen Grenzen gebracht hat, oder vielleicht gerade
deswegen,bin ich sehr froh, dass ich nicht „nur“ einen
Entspannungsurlaub gemacht habe sondern aktiv etwas für mich getan
habe. Das bewusste „Being present“ hat mir sehr geholfen,
einfach nur da zu sein und nicht mit den Gedanken in die Zukunft zu
wandern.
Da überall kostenfreies Wlan bereit
gestellt wurde und ich auch ein Roaming-Paket hatte, konnte ich dank
Smartphone mit meinen Lieben Fotos und Sprachnachrichten austauschen.
Sie vermissten mich und ich sie. Aber so war es erträglich. Eine Zeit meines Mutterseins habe ich alleinerziehend verbracht. Ich bin damals in den Luxus gekommen, alleine in den Urlaub zu fahren. Dabei machte ich zwangsläufig die Erfahrung, ohne Kind zu verreisen. Natürlich ist die Situation nun anders, doch ich wusste auch dieses Mal, dass es meinen Kindern bei ihren Vätern gut geht. Die Mädels hatten ihren geregelten Tagesablauf mit Krippe und Kita und mein
Liebster hat alles super hinbekommen. Der Sohn war sauer, er meinte, er wäre alt genug um nicht meine Kümmerei zu benötigen. Auch ihm ging es bei Papa und Oma gut, er konnte sich von der Schule und ihren Anforderungen erholen. Auch wir hielten übers Smartphone Kontakt.
Für mich steht fest: Ich verreise nächstes Jahr wieder alleine!
P.S.: Wer wissen will, wo genau ich
war, kann mich gerne fragen – da ich aber keine Werbung machen
will, hab ich Namen der Reiseanbieter rausgelassen.

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