6/21/2016

11 Fragen und Antworten zu meinem Schülerinnenleben

Nike stellt 11 Fragen rund um die Schule und das Lernen dort. Da ich gestern eine sehr lange und intensive Unterhaltung mit zwei Lehrer-Freunden hatte, ein Schullkind habe und ja auch selber Lehrerin werde, bin ich quasi voll drin im Thema.

1. Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.
Ich habe als Kind und Jugendliche meine Schulen als wirkliche Lebenswelt erlebt und dort viel gelernt. Klar, lesen, schreiben, rechnen. Literatur, viel über Religion und gelebtes Christentum, Kultur und Kunst, weniger Naturwissenschaft- was an mir selbst lag. Aber auch über das soziale Miteinander, Machtverhältnisse und Demokratie und die Fehlbarkeit von Menschen. Ich war auf einer Grundschule, einer Gesamtschule und habe mein Abi auf einer christlichen Privatschule gemacht (weil die am Ort war und das alle so gemacht haben).

2. Wenn du versuchst dich zu erinnern, war deine Schulzeit zumutbar oder eine Zumutung?

Meine Schulzeit war absolut zumutbar. Ich hatte fast nur Lehrer, die mir vor allem menschlich in Erinnerung geblieben sind. Das Lernpensum war okay, ich hab viel neben der Schule erlebt und machen können. Die Mitschüler waren die größte Zumutung - Hippiekind trifft auf Dorfkinder....

3. Wer war deine Lieblingslehrerin und wieso?

Ich hatte viele Lehrer, die ich sehr mochte.  In der Grundschule meine Klassenlehrerin, die ein wunderbar spießiger Gegenpol zu meiner Mutter war. In der Gesamtschule waren es vor allem die Kreisverbindungslehrer, die ich bei der SV-ARBEIT kennenlernte und die mir immer das Gefühl gaben, ernstgenommen zu werden. In der Oberstufe mein Kunstlehrer, der verstanden,  dass ich künstlerisches Interesse und Verständnis ohne Begabung für eigenes künstlerisches Schaffen wunderbar in mir vereinen kann.

4. Mein Lieblingsfach war alles außer Mathematik, Physik, Chemie, Biologie. Am meisten mochte ich den Deutsch-lk in der Oberstufe und Kunst. Und Religion -darin hab ich sogar Abi-Prüfung  geschrieben.

5. Hausaufgaben nerven. Ich hab sie immer gemacht, negativ in der Schule auffallen war zuhause verboten. Meinen Sohn bewege ich auch dazu sie, zu machen, weil er zuhause mehr Ruhe hat und wir manchmal was klären können, was er  in der schule nicht verstanden hat. Bin aber für Ganztagsschule ohne Hausaufgaben.

6. Das Schlimmste, was ich in der Schule kleine angestellt hab? Einmal in der 10. Klasse geschwänzt, in der letzten Woche vor den Ferien. Und in der Schule geraucht hab ich...

7. Hast du außerschulisches Zeug gemacht?

Ja, Klavierunterricht bis ich 16 war, Voltigieren bis ich 16 war, Nebenkosten ab 14, jede Menge Seminare zur Schülervertretungsarbeit, BildungsFahrten nach Auschwitz und Buchenwald....Leitung der schulinternen  Kneipe, arbeiten im Kino, Kinderfreizeiten. Bis aufs Klavierspielen war alles super. Heute bin ich froh, dass ich Noten lesen kann und ein Instrument beherrsche. Und gelernt habe, zu üben üben üben.

8. Ich finde den Wegfall der Schreibschrift durchaus schade. Für meinen Sohn ist schon die Schrift, die sie hier in Hessen gelernt haben eine Quälerei und wir streiten uns am meisten über seine Sauklaue, die er oft selbst nicht lesen kann. Ob die alte Disziplin es besser gemacht hätte? Vermutlich. Aber er hätte keine Freude gehabt. Ich hab auch keine schöne Schrift und das immer bedauert.

9. Praktische Fähigkeiten, die ihr euren Kindern vermitteln solltet?
Feuer machen, Feuer löschen, kochen und Kuchen backen, mitarbeiten auf einem richtigen Bauernhof, Kühe melken, Stall misten,  Heu machen...körperliche Arbeit.

10. Was kannst du abgefahrenes , was ich auch können sollte?
Ich kann nichts abgefahrenes. Hab mir das Nähen selbst beigebracht, das wollte ich als Kind schon lernen.
Ich kann fließend Englisch und darüber bin ich froh. Könnte gerne noch mehr Sprachen. Das hab ich irgendwie versäumt bzw. war zu faul, als sich die Chance bot. Und Latein spricht ja kaum jemand.

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